Am Horizont stehen Menschen, welche die pflanzlichen Schätze der Natur kennen, wissen, wie sie diese gewinnen können, in der Lage sind, sie zu verarbeiten, haltbar zu machen und gezielt einzusetzen. Dafür muss traditionelles Wissen aufbereitet und zeitgemässen Bedürfnissen angepasst werden.
Nebst dem, dass es für mich selber «Medizin» ist, im Garten Kräuter, Beeren und Früchte zu hegen, zu pflegen und zu pflücken, im Wald herumzustreifen und zu sammeln oder beim Bauern auf dem Feld zu ernten, ist es mir ein Anliegen, das Bewusstsein dafür zu fördern, was die Natur uns an wertvollen Nahrungsmitteln zur Verfügung stellt, die langfristig unsere Gesundheit stärken, Krankheiten vorbeugen und sogar Heilung fördern.
Ich koche bekannte und bewährte Rezepte mit viel Erfindergeist und Herzblut und gelange so zu eigenwilligen Kreationen. Der Chrütertopf ist eher ein Experimentierraum als eine Produktionsstätte. Mit dem, was aktuell in der Natur vorhanden ist, und dem, was meine Lust und Laune mir eingeben, entsteht immer wieder Neues. Daneben finden sich aber auch Klassiker, die heute immer noch so schmecken und wirken wie zu Grossmutters Zeiten.
Im Chrütertopf landen Pflanzen aus meinem Garten und aus dem Wald. In einzelnen Fällen kaufe ich etwas zu. Dabei und auch für die restlichen Zutaten achte ich auf Bioqualität. Wenn ich die Wahl habe zwischen Erdbeeren aus konventionellem Anbau des Bauern nebenan und Bio-Erdbeeren aus dem Laden, entscheide ich jedoch für die Produkte direkt vom Bauern.
Wenn ich Wildpflanzen pflücke, tue ich dies in Respekt vor der Natur, das heisst, ich nehme nicht mehr, als ich verarbeite, und nur so viel, wie es der Pflanze bzw. dem Bestand nicht schadet.
Als Kind war ich auf dem Spielplatz eine Kräuterhexe. Ich «kochte» mit allerlei Zutaten aus den Gebüschen und der angrenzenden Weide. Exakt dieses Gefühl keimte später wieder auf, als ich einen eigenen Garten zu bewirtschaften begann. Ich trocknete als erstes Kräuter, mixte Tees und legte mir eine kleine Naturapotheke an.
Ernährung begann mich zu interessieren, als ich drei kleine Kinder zu versorgen hatte und dies gesundheitsförderlich tun wollte. Ich begann, mich mit chinesischer Ernährungslehre auseinanderzusetzen, eignete mir die 5-Elemente-Lehre an und integrierte diese in meinen Küchenalltag. Auf dem nahe gelegenen Demeterhof kaufte ich die Grundnahrungsmittel ein und im eigenen Garten wuchsen Gemüse, Früchte und Kräuter.
Mit der Ausbildung in ayurvedischer Ernährungsberatung und Massage differenzierten sich meine Kenntnisse aus und ich konnte Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit systematischer herstellen.
Über die Beschäftigung mit der indischen Tradition gelangte ich schliesslich zur europäischen Kräuterkunde und lerne in der Freya Heilpflanzenschule die Pflanzenschätze in meiner unmittelbaren Umgebung seit Jahren besser kennen und nutzen.
Im Chrütertopf fliessen nun all diese Erfahrungen und Kenntnisse zusammen und erweitern sich stetig. Die Begeisterung darüber, dass wir für uns und unsere Gesundheit so viel selbst tun können, wächst und wächst und gewinnt für mich an Bedeutung angesichts dessen, was sich in unserem näheren und weiteren Umfeld zuträgt. Wir sind dazu bestimmt, selbständig und frei zu leben und nicht am Tropf eines gigantischen Multis zu hängen. Die Natur gibt uns die Mittel dazu. Wir müssen sie nur wieder kennen und nutzen lernen.
